Weiter geht es in der Themenreihe „Hausarbeit“. Zu einer jeden Hausarbeit gehört eine Gliederung. Da diese gleich zu Beginn der Arbeit steht, kann man schon einmal einen guten Eindruck beim Korrektor hinterlassen, wenn man eine fehlerfreie Gliederung erstellt. Dazu einige elementare Tipps. Wer sie für zu elementar hält, ist schon auf der sicheren Seite.
Am besten ist es natürlich, wenn man die Gliederung nicht „per Hand“ erstellt, sondern die automatische Gliederungsfunktion nutzt, die beispielsweise Textverarbeitungsprogramme wie Word zur Verfügung stellen. Dann ist gewährleistet, dass die Überschriften in der Gliederung auch mit den Überschriften in der Arbeit übereinstimmen. Außerdem wird dadurch erreicht, dass Änderungen in den Überschriften des Textes automatisch in der Gliederung nachvollzogen werden.
Beim Erstellen der Gliederung sollte man darauf achten, dass die Gliederung zum einen nicht zu kleinteilig wird, zum anderen aber auch nicht nur die einzelnen Anspruchsgrundlagen nennt. So habe ich beispielsweise eine Hausarbeit gelesen, in der so viel untergliedert wurde, dass letztlich keine Gliederungsbuchstaben mehr übrig waren. Bei einer anderen Arbeit wurden in der Gliederung nur die einzelnen Anspruchsgrundlagen genannt. Hier hätte man noch Gliederungsebenen für die einzelnen Tatbestandsmerkmale einfügen müssen.
Besonders häufig ist mir aufgefallen, dass die Gliederungsebenen unvollständig waren. „Wer A sagt, muss auch B sagen.“ Das gilt auch für eine Gliederung. Wenn man also beispielsweise eine Gliederungsebene I öffnet, muss eine Gliederungsebene II folgen. Sonst ist die Gliederung unvollständig. Auch hier sei versichert, dass ich Exemplare gesehen habe, die dieser Regel nicht folgten.
Was die Gliederungszeichen angeht, hat sich in der Juristerei die dezimale Gliederungsweise nicht durchgesetzt. Es ist sogar so, dass manchmal mit einer gewissen Allergie darauf reagiert wird, weil manche Korrektoren die Dezimalgliederung irgendwie für allzu „naturwissenschaftlich“ oder „mathematisch“ halten. Die alphanumerische Gliederung ist überwiegend üblich. Deswegen empfiehlt es sich aus pragmatischen Gründen, diese Konvention zu achten.
Ansonsten gilt eine allgemeine Vorsichtregel: Wenn es Handreichungen des Aufgabenstellers gibt, sind diese wortlautgetreu zu beachten. Insofern empfiehlt sich stets ein gründliches Studium der an einzelnen Lehrstühlen gepflegten Anleitungstexten, die übrigens sogar zwischen Lehrstühlen einer Fakultät divergieren können. Aber so ist das Leben :-).
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